Berichte 2016

Nachhaltigkeitsmanagement

Im Januar 2017 wurde das USZ als erstes Spital der Schweiz nach ISO 50001 Energiemanagement zertifiziert. Dieser Erfolg basiert auf der von der Spitaldirektion verabschiedeten Energiepolitik, auf dem Energieleitbild des USZ sowie auf der kontinuierlichen Umsetzung von Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz (vgl. Abbildung). Die Überprüfung dieser Massnahmen erfolgt seit 2008 nach dem Konzept des PDCA-Zyklus (Plan – Do – Check – Act).

Auf operativer Ebene nahm das USZ im Berichtsjahr unter anderem effizientere Heizungspumpen und Lüftungsmotoren in Betrieb. Das Spital rüstete die Beleuchtung weiter sukzessive auf die LED-Technologie um, wodurch der Energiebedarf der Leuchten um rund 50 bis 75 % reduziert werden kann. Daneben optimierte das USZ das Energierückgewinnungsnetz (ERG) zum Beispiel durch die gezielte Nutzung der Abwärme von Kältemaschinen. Unter der E-Mail-Adresse verbesserungsideen@usz.ch nahm der Energiebeauftragte der Direktion Betrieb wertvolle Verbesserungsvorschläge der Mitarbeitenden entgegen.

Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz orientieren sich an den strategischen Vorgaben

Massnahmen zeigen Wirkung

Mit dem Energiemanagement leistet das USZ einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der strategischen Ziele von Bund, Kanton und Stadt. Die kantonale Zielvorgabe einer jährlichen Verbesserung um 1.5 % konnte seit 2008 stets übertroffen werden.

Die Energieleistungszahlen zeigen, wie sich die Energieeffizienz des USZ in den letzten Jahren entwickelte (vgl. Abbildung). Die Pflegetage- beziehungsweise Taxpunktbezogenen Energiekennzahlen, die die Leistungssteigerung im stationären und ambulanten Bereich mitberücksichtigen, konnten in den letzten Jahren beträchtlich und nachhaltig verbessert werden. Auch der absolute Fernwärme-Energiebedarf wurde seit 2008 um knapp 20 % reduziert. Dieser deckt rund 55 % des gesamten Energiekonsums des USZ ab. Der Strombedarf wurde seit 2008 trotz der erheblichen Leistungssteigerungen um knapp 3 % reduziert. Diesen Bedarf deckt das USZ zu 100 % mit Ökostrom aus Wasserkraft.

Energieleistungszahlen 2008 – 2017

Fernwärme-Energiebedarf (kWh) / Energiebezugsfläche (m2)
Fernwärme-Energiebedarf Heizgradtage-bereinigt (kWh) / Energiebezugsfläche (m2)
Strom-Energiebedarf (kWh) / Energiebezugsfläche (m2)
Energiebedarf / Pflegetage
Energiebedarf / Ambulante Taxpunkte

Vorausdenken für die Gesamterneuerung

Im Berichtsjahr beschäftigte sich die Direktion Betrieb auch mit Fragen rund um das künftige Energiemanagement des Unternehmens. Das USZ verfolgt das Ziel, in den Neubauten, die im Rahmen der Gesamterneuerung realisiert werden, eine ökologisch hochwertige und ökonomisch attraktive Energieversorgung zu gewährleisten. Diese soll frühzeitig und langfristig geplant werden und sich an der nationalen Energiestrategie 2050 orientieren.

Um sicherzustellen, dass die bauliche Gesamterneuerung den Aspekten der ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Nachhaltigkeit Rechnung trägt, wurden entsprechende Vorgaben in den Architekturwettbewerb zur ersten Bauetappe des Projekts Berthold eingebracht. Der Wettbewerb startete im Oktober 2017 als zweistufiger Studienauftrag mit Präqualifikation. Die Aspekte, die es im Hinblick auf die Neubauten zu berücksichtigen gilt, sind vielfältig. Sie reichen von der Wertstabilität der Immobilien, der Nutzungsflexibilität und der prozessgerechten Raumanordnung bis hin zum effizienten Umgang mit Ressourcen. Allfällige Risiken für die Umwelt müssen in Betracht gezogen werden, und die Bauweise muss ökologischen Kriterien genügen.