Berichte 2016

Effektivität der Simulationstrainings

Das Simulationszentrum des USZ ist ein Trainings- und Forschungszentrum, in dem alle klinisch tätigen Personen von einfachen Skills bis hin zu komplexen Situationen im Team trainieren.

Das Ziel des Simulationszentrums ist es, durch evidenz- und simulationsbasierte Trainings zur Qualität und Sicherheit der medizinischen Versorgung beizutragen. Simulationstrainings ermöglichen es, den Umgang mit komplexen Situationen zu üben. Im Simulationszentrum oder direkt am Arbeitsort werden definierte medizinische Situationen simuliert, zum Beispiel bei einem intraoperativen kardiogenen Schock, bei Komplikationen während der Geburt oder während der Versorgung eines Polytraumas im Schockraum.

Während eines Trainings ist möglich, was im klinischen Alltag kaum geht, nämlich verschiedene Herangehensweisen risikofrei auszuprobieren und diese anschliessend in einem Debriefing zu reflektieren. Die Trainierenden können im Einsatz invasiver Techniken und in kritischen Situationen besser werden, ohne Patientinnen und Patienten zu involvieren.

Was macht Simulationstrainings wirksam?

Das Training muss so gestaltet sein, dass auch tatsächlich das geübt wird, was verbessert werden soll. Untersucht wurde zum Beispiel, ob und wie sich technische Fertigkeiten wie etwa das Intubieren, und nichttechnische Fertigkeiten, wie im Team gemeinsam einen schwierigen Atemweg managen, anhand von Simulationen trainieren lassen. Hierfür nahmen Anästhesieteams entweder an rein technischen Trainings oder an kombinierten Trainings mit technischen und nichttechnischen Elementen teil und übten unterschiedliche Atemwegsszenarien. Die Ergebnisse zeigten, dass das Üben rein technischer Fertigkeiten nicht – wie im klinischen Alltag häufig angenommen – automatisch dazu führt, dass die Teilnehmenden in einer realen Situation sicherer im Team agieren. Soll im Simulationstraining Speaking Up z. B. das Nachfragen bei Zweifel gezielt verbessert werden, zeigen die Resultate auch, dass dies als Intervention in das Training integriert werden muss.

Im Jahr 2017 haben total 2’686 Personen im Simulationszentrum USZ Trainings absolviert. 2’163 davon waren USZ-Mitarbeitende. 1’488 Personen belegten den Reanimationskurs USZ und 675 Personen nahmen an CRM-basierten Simulationstrainings (CRM: Crisis Resource Management) teil.

Quelle: Simulationszentrum USZ, PD Dr. Michaela Kolbe