In der Schweiz werden seit 1983 Lebertransplantationen durchgeführt. Seither sind rund 2000 Lebern transplantiert worden. Jedes Jahr werden rund 100 Lebertransplantationen in drei verschiedenen Zentren (Universitätsspitaler Zürich, Bern und Genf) durchgeführt. In Genf werden auch bei Kindern Lebern transplantiert. Lebertransplantationen von Lebendspendern werden in Zürich und Genf angeboten. Das Transplantationszentrum Zürich verfügt zudem über ein Lebertransplantationsprogramm von DCD-Spendern (Organspende nach Herzstillstand).
Im Rahmen der Qualitätssicherung werden die Transplantationsprozesse und die Ergebnisse der Transplantationen regelmässig überprüft und ausgewertet. Damit liegen Grundlagen vor, um allfällige Massnahmen zur Verbesserung oder Optimierung zu definieren. Zur Auswertung dienen die Daten der Schweizerischen Transplantationskohortenstudie (STCS), in der seit 2008 sämtliche transplantierte Patientinnen und Patienten erfasst werden. Da diese Daten aber nur deskriptiv interpretiert werden konnten, wurde Ende 2016 ein schweizweites Benchmark-Projekt ins Leben gerufen, das die Vergleichbarkeit mit risikoadjustierten Daten ermöglicht.
Erste Erkenntnisse zur Überlebensrate nach Lebertransplantation liegen nun vor. Der Auftrag des Benchmarking-Projekts war es, die nicht adjustierten Unterschiede der Überlebenskurven im Rahmen der schweizerischen Transplantationskohortenstudie (STCS) zu analysieren und verschiedene Faktoren wie beispielsweise die Schwere der Erkrankung zum Zeitpunkt der Transplantation miteinzubeziehen.
Insgesamt konnten von total 648 Leberempfängern 449 Patientinnen und Patienten ausgewertet werden: 178 Patienten, die im USZ transplantiert wurden, 158 im Universitätsspital Genf und 113 im Inselspital Bern. 81 Patienten aus der Gesamtkohorte in der Schweiz sind innerhalb der Follow-Up-Periode verstorben.