Berichte 2016

Sicherheitskultur fördern

Die Sicherheit der Patientinnen und Patienten hat erste Priorität in einem Spital. Das USZ arbeitet laufend an einer förderlichen und zuverlässigen Sicherheitskultur und vermittelt den Mitarbeitenden ein Verständnis für das ganze System. Sicherheitskultur und Systemverständnis haben einen wesentlichen Einfluss auf die Etablierung von Massnahmen zur Verbesserung von Patientensicherheit und die Qualität im Gesundheitswesen.

Was ist Sicherheitskultur?

Sicherheitskultur ist ein multidimensionales Konstrukt und umfasst Themen wie die sicherheitsbezogene Haltung von Vorgesetzten, die Kommunikation über Fehler oder auch die Frage, inwiefern sich bestimmte Abläufe und Strukturen eignen, um Fehler zu vermeiden. Die Wahrnehmung und die Einstellung von Mitarbeitenden zur Sicherheitskultur spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Erkennung, aber auch bei der Vermeidung von Fehlern. Sie tragen damit massgeblich zur Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung bei. Die Wahrnehmung und die Einstellung von Mitarbeitenden werden durch ihre Erfahrungen im täglichen Arbeitsprozess beeinflusst. Dazu gehören auch Zusammenarbeit und Kommunikation im Team.

Befragung zur Sicherheitskultur

Als erstes Spital im deutschsprachigen Raum führte das USZ 2006 eine Mitarbeiterbefragung zur Sicherheitskultur durch (Van Vegten et al. 2011; Pfeiffer & Manser, 2010). Im Sommer 2017 wurden alle Mitarbeitenden in den Kliniken und Instituten wieder nach ihrer Einstellung und Wahrnehmung zur Sicherheitskultur, Patientensicherheit und Patientenbeteiligung sowie zur Infektionsprävention befragt. Die nächste Befragung ist für 2020 geplant.

Eine konkrete Massnahme zur Entwicklung der Sicherheitskultur ist zum Beispiel die Umsetzung qualitätsgesicherter, systematischer Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen (MMK) in allen Kliniken, Instituten und Zentren des USZ. Diese Konferenzen sind ein wichtiger Bestandteil von Fort- und Weiterbildungen im Spital und tragen bei offenem, sanktionsfreiem Umgang mit Fehlern zur kontinuierlichen Verbesserung der medizinischen Behandlungsqualität bei.

Quelle: Qualitätsmanagement und Patientensicherheit USZ