Berichte 2016

Klinik für Neurochirurgie

Die Klinik für Neurochirurgie des USZ ist ein Zentrum der hochspezialisierten Medizin, das das komplette Spektrum der Neurochirurgie abdeckt. Die Klinik ist spezialisiert auf Operationen bei Erkrankungen von Gehirn und Rückenmark mit Schwerpunkt der Behandlung von Hirntumoren, Gefässerkrankungen, Epilepsie und Bewegungsstörungen bei Erwachsenen und Kindern. Im Bereich Wirbelsäule liegt der Fokus auf Rückenmarkstumoren, Bandscheibenvorfällen und Operationen bei engem Spinalkanal. Modernste technische Möglichkeiten ermöglichen eine Minimierung des intraoperativen Risikos für Patientinnen und Patienten und helfen, intraoperative Komplikationen zu vermeiden. Im Einsatz sind ein intraoperatives 3-Tesla-MRI, intraoperativer Ultraschall, intraoperatives multimodales Neuromonitoring zur intraoperativen Überwachung der Nervenfunktion und ein intraoperatives Computertomographiegerät.

Verschiedene Massnahmen zur Patientensicherheit

Im neurochirurgischen Patientenregister werden Outcome und Komplikationen strukturiert erfasst. Das oberärztliche Visieren aller Ein- und Austrittsberichte sowie die Besprechung aller Komplikationen im monatlichen Kaderrapport gewährleisten eine hohe Datenqualität.

Es kommen Checklisten zum Einsatz. Diese betreffen die Lagerung des Patienten, den durchzuführenden operativen Eingriff oder die postoperative Behandlung. Jeder Eingriff wird anhand einer Checkliste strukturiert nachbesprochen. Auch nicht-chirurgische Parameter wie z. B. die Kommunikation im OP-Team sowie die Wirtschaftlichkeit des Eingriffes werden dabei angeschaut.

Durch Briefing und Debriefing bei jedem Eingriff werden Schwachstellen – insbesondere in Bezug auf die Patientensicherheit – schnell erkannt und Verbesserungen rasch implementiert.
In der sich so ständig erweiternden Datenbasis dokumentieren mehr als 10 Master- und Doktorarbeiten den klinischen Verlauf in kleineren Patientenkohorten, die durch die Klinik durch spezifische Eingriffe oder Diagnosen definiert werden.

Aus den 6’978 Operationen der Jahre 2013 bis 2017 des Registers wurden indikationsspezifische Patientenkohorten auf Häufigkeit und Art der Komplikationen untersucht. Die Ergebnisse wurden in wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht 1,2.

Für das Jahr 2018 sind weitere Publikationen zum Thema Komplikationsmanagement und Patientensicherheit geplant.

Referenzen:
1 Dinevski, N., Sarnthein, J., Vasella, F., Fierstra, J., Pangalu, A., Holzmann, D., Regli, L. & Bozinov, O. Postoperative neurosurgical infection rates after shared-resource intraoperative magnetic resonance imaging – a single center experience with 195 cases. World Neurosurg (2017).

2 Bellut, D., Burkhardt, J.-K., Schultze, D., Ginsberg, H. J., Regli, L. & Sarnthein, J. Validating a therapy-oriented complication grading system in lumbar spine surgery: a prospective population-based study. Scientific Reports 7, 11752, doi:10.1038/s41598-017-12038-7 (2017).

Quelle: Klinik für Neurochirurgie, Prof. Dr. med. Luca Regli, Klinikdirektor, Dr. med. David Bellut, Prof. Dr. med. Johannes Sarnthein