Berichte 2016

Comprehensive Cancer Center Zürich

Das Cancer Center Zürich bildet gemeinsam mit dem Cancer Research Center der Universität Zürich das Comprehensive Cancer Center Zürich (CCCZ). Das Leistungs- und Behandlungsspektrum umfasst 17 Exzellenzzentren und deckt alle Tumorentitäten ab.

Wir bieten unseren Patientinnen und Patienten innovative und fachübergreifende Behandlungskonzepte nach modernsten medizinischen Standards und unter Einbezug der neuesten Forschungsergebnisse. Ein Zweitmeinungsportal ermöglicht zudem einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu den Fachspezialistinnen und -Spezialisten der Exzellenzzentren.

Dank dem Wissen aus zahlreichen klinischen Studien, die oft mit Unterstützung der Universität Zürich (UZH) beziehungsweise der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) sowie des Zentrums für klinische Forschung (ZKF) durchgeführt werden, kann in vielen Fällen bei einer Behandlung oder Therapie dort angesetzt werden, wo etablierte Verfahren an ihre Grenzen stossen. Das Comprehensive Cancer Center Zürich stellt sicher, dass die Patientinnen und Patienten von der Expertise aller Fachbereiche profitieren.

Zum neuen Schwerpunkt «Versorgungsforschung» wurde im Jahr 2018 ein Proof of Concept mit der Klinik für Urologie und einer externen Firma gestartet, um Patient Reported Outcomes für die Entitäten Prostata, Hoden, Penis und Blase zu erfassen. Der Fokus von Patient Reported Outcomes liegt auf der Wahrnehmung der Krankheit und ihrer Behandlung durch den Patienten selbst. Die Perspektive der Patienten ist ebenso wichtig wie klinische Parameter, um die Wirksamkeit von Therapien beurteilen zu können.

Die Fallzahlen zeigen eine stete Zunahme der Behandlungen von Patientinnen und Patienten im CCCZ. (Abb. 1)

CCCZ Fallzahlen

Quelle: Comprehensive Cancer Center, Porf. Dr. med. Rolf Stahel, Dr. Ulrike Sandner

Anzahl Fälle
Neue Fälle

Zunahme Zentren im CCCZ

Quelle: Comprehensive Cancer Center, Prof. Dr. med. Rolf Stahel, Dr. Ulrike Sandner

Das CCCZ mit seinen 17 Exzellenzzentren verfügt über ein zentrales Qualitäts- und Datenmanagement und ist seit 2013 als onkologisches Zentrum nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft sowie nach ISO 9001:2015 zertifiziert. Die Tumordokumentation als Basis für die Zertifizierungen ist nach den Anforderungen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren e. V. (ADT) sowie der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. (GEKID) zertifiziert (siehe Tabelle Zertifizierungen).

Qualitätssicherung über Tumorboards

Eine zentrale Qualitätsanforderung einer ganzheitlichen, multidisziplinären Patientenversorgung sind die wöchentlichen Tumorboards. Hier wird individuell für jeden einzelnen Patienten die optimale Behandlung abgestimmt und gegebenenfalls eine mögliche Studienteilnahme diskutiert. Ziel ist es, über 95 % aller Patientinnen und Patienten prätherapeutisch und bei Bedarf mehrmals im Tumorboard zu besprechen.

Ganzheitliche Betreuung

Das Leben mit einer Krebserkrankung stellt Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige vor vielfältige Herausforderungen und ist häufig mit Ängsten und Unsicherheiten verbunden. Eine gute und umfassende Beratung und Unterstützung ist wichtig, um Betroffene zu unterstützen.

In Ergänzung zur ärztlichen Sprechstunde bietet das Comprehensive Cancer Center Zürich für Betroffene seit Juni 2015 eine ambulante onkologische Pflegesprechstunde an. Hier ist Raum und Zeit für Austausch und individuelle Beratung im Zusammenhang mit pflegerischen und psychosozialen Themen. Spezialisierte Onkologie-Pflegefachpersonen beraten zu Therapien und zum Umgang mit unerwünschten Wirkungen sowie bei Fragen zu Bewegung und Ernährung. Im Jahr 2017 haben 212 Patientinnen und Patienten das Angebot in Anspruch genommen. Für fremdsprachige Patienten wurde jeweils ein Dolmetscher aufgeboten.

Seit Februar 2017 wird für Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren, die mit einer Radiotherapie behandelt werden, ebenfalls eine pflegerische Sprechstunde angeboten. Die Patienten werden im Verlauf ihrer sechswöchigen Bestrahlung drei Mal gesehen und zu auftretenden unerwünschten Wirkungen beraten. Im Jahr 2017 gab es 253 entsprechende Kontakte bei insgesamt 108 Patientinnen und Patienten.

Über das Distress-Thermometer wird gescreent, ob Patienten ein psychoonkologisches Gespräch oder Unterstützung in finanziellen oder organisatorischen Angelegenheiten benötigen. Die Betreuungsrate durch Psychoonkologie und Sozialdienst ist ein Qualitätskriterium und konnte in den letzten Jahren gesteigert werden.

Dank der engen Zusammenarbeit mit Fachärzten der Komplementärmedizin, mit der Ernährungsberatung, der Psychoonkologie, dem Sozialdienst, der Krebsliga, dem Kompetenzzentrum Palliative Care und der sexualmedizinischen Sprechstunde können Patientinnen und Patienten auf Wunsch ohne grossen Aufwand weiterverwiesen werden.

Ausgewählte Qualitätsindikatoren

Jährlich unterzieht sich das Comprehensive Cancer Center Zürich einem externen Audit gemäss Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft und alle drei Jahre wird die Tumordokumentation extern überprüft. Als Basis für die Zertifizierung werden ausgewählte Qualitätsindikatoren je Zentrum nachgewiesen und auf Erfüllung der Soll-Werte geprüft sowie Verbesserungsvorschläge abgeleitet.

 

Brustzentrum

Soll Ist
Primärfälle > 100 163
davon operierte Fälle 135
Revisionsoperationen < 5% 2.2% [3/135]
Vorstellung Tumorkonferenz > 95% 100.0% [163/163]
Sozialdienst 57.1% [93/163]
Psychoonkologische Betreuung 17.8% [29/160]
Studienquote > 5% 20.3% [33/163]
Lokalrezidivrate (2012 – 2017) 2.0% [19/935]

Primärfälle

Soll Ist
> 100 163

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Darmtumorzentrum

Soll Ist
Primärfälle (Kolon/Rektum) > 50 60 (40/20)
davon operierte Fälle (Kolon/Rektum) 30/20 51 (35/16)
Revisionsoperationen Kolon < 10% 8.8% [3/34]
Revisionsoperationen Rektum 13.3% [3/15]
Vorstellung Tumorkonferenz prätherapeutisch > 95% 100.0% [57/57]
Sozialdienst - 38.3% [23/60]
Psychoonkologische Betreuung - 21.7% [13/60]
Studienquote > 5% 13.3% [8/60]
Lokalrezidivrate (2013-2017) - 11.8% [38/322]

Primärfälle (Kolon/Rektum)

Soll Ist
> 50 60 (40/20)

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Gynäkologisches Tumorzentrum

Soll Ist
Primärfälle/Gesamtfallzahl > 50/ > 75 78/99
davon operierte Gesamtfälle 69
Vorstellung Tumorkonferenz > 80% 100.0% [99/99]
Sozialdienst 56.6% [56/99]
Psychoonkologische Betreuung 21.2% [21/99]
Studienquote > 5% 10.1% [10/99]
Lokalrezidivrate (2012 – 2017) 16.4% [82/500]

Primärfälle/Gesamtfallzahl

Soll Ist
> 50/ > 75 78/99

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Hauttumorzentrum

Soll Ist
Schnittrandkontrollierte Exzisionen von Epithelialen Tumoren > 100 625
invasive maligne Melanome > 40 203
Fälle mit kutanem Lymphom u. seltene maligne Hauttumore 25
operierte Fälle inkl. Schnittrandkontrollierte Exzisionen von Epithelialen Tumoren 785
Revisionsoperationen nach Nachblutungen (inkl. SNB, LAD) < 3 % 2.7% [21/785]
Fallbesprechung neu aufgetretener Metastasen > 95% 96.3% [52/54]
Sozialdienst inkl. Metastasen 7.7% [19/248]
Psychoonkologische Betreuung inkl. Metastasen 10.1% [25/248]
Studienquote malignes Melanom Stadium III und IV > 5% 275.0% [55/20]

Schnittrandkontrollierte Exzisionen von Epithelialen Tumoren

Soll Ist
> 100 625

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Lungentumorzentrum

Soll Ist
Zentrumsfälle (davon Primärfälle) > 200 258
anatomische Lungenresektionen > 75 207
Revisionsoperationen (operative Primärfälle) < 10% 9.5% [11/116]
Vorstellung Tumorkonferenz (Primärfälle) > 90% 97.9% [252/258]
Sozialdienst (Zentrumsfälle) 53.4% [156/292]
Psychoonkologische Betreuung (Zentrumsfälle) 24.3% [71/292]
Studienquote (Primärfälle) > 5% 14.3% [37/258]
Lokalrezidivrate (NSCLC, 2011 – 2017) 11.3% [142/1253]

Zentrumsfälle (davon Primärfälle)

Soll Ist
> 200 258

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Prostatakarzinom­zentrum

Soll Ist
Primärfälle > 100 167
davon operierte Fälle 94
Revisionsoperationen 3.2% [3/94]
Vorstellung Tumorkonferenz > 95% 98.7% [156/158]
Sozialdienst 4.8% [8/167]
Psychoonkologische Betreuung 14.3% [30/210]
Studienquote > 5% 91.0% [152/167]
Rezidivrate (2009 – 2017) 9.6% [124/1291]

Primärfälle

Soll Ist
> 100 167

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Kopf-Hals-Tumorzentrum

Soll Ist
Primärfälle > 75 108
davon operierte Fälle 78
Revisionsoperationen < 10% 10.3% [8/78]
Vorstellung Tumorkonferenz > 95% 99.1% [107/108]
Sozialdienst 40.7% [44/108]
Psychoonkologische Betreuung 16.7% [18/108]
Studienquote > 5% 6.5% [7/108]
Lokalrezidivrate (2013 – 2017) 16.74% [112/669]

Primärfälle

Soll Ist
> 75 108

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Hirntumorzentrum

Soll Ist
Primärfälle > 100 182
davon operierte Fälle 156
Revisionsoperationen 2.6% [4/156]
Vorstellung Tumorkonferenz > 95% 97.8% 178/182]
Sozialdienst 100.0% [182/182]
Psychoonkologische Betreuung 22.0% [40/182]
Studienquote > 5% 7.4% [9/182]

Primärfälle

Soll Ist
> 100 182

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Sarkomzentrum USZ / Balgrist

Soll Ist
Zentrumsfälle > 50 208
Primärfälle (WGT, Knochen, GIST) 88
davon operierte Fälle 75
davon Weichteilsarkome 55
Vorstellung Tumorkonferenz > 95% 100% [88/88]
Sozialdienst 65.9% [58/88]
Psychoonkologische Betreuung 1.1% [1/88]
Studienquote > 5% 6.8% [6/88]

Zentrumsfälle

Soll Ist
> 50 208

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Leukämie-, Myelom-, Lymphom-Zentrum

Soll Ist
Primärfälle - 233
Vorstellung Tumorkonferenz - 100% [233/233]
Sozialdienst - 27% [63/233]
Psychoonkologische Betreuung - 25.8% [60/233]
Studienquote - 22.8% [53/233]

Primärfälle

Soll Ist
- 233

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Pankreastumorzentrum

Soll Ist
Primärfälle > 25 33
Operationen am Pankreas > 20 52
Revisionsoperationen 13.46% [7/52]
Vorstellung Tumorkonferenz > 95% 90.9% [30/33]
Sozialdienst 81.8% [27/33]
Psychoonkologische Betreuung 30.3% [10/33]
Studienquote 9.1% [3/33]

Primärfälle

Soll Ist
> 25 33

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Neuroendokrine Tumore

Soll Ist
Neue Zentrumsfälle 59
Primärfälle 31
Vorstellung Tumorkonferenz 96.8% [30/31]
Sozialdienst 48.4% [15/31]
Psychoonkologische Betreuung 9.7% [3/31]
Studienquote 100% [31/31]

Neue Zentrumsfälle

Soll Ist
59

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