Das USZ hat auch im Geschäftsjahr 2017 wieder ein gutes Ergebnis erwirtschaftet. Sind Sie zufrieden?
Gregor Zünd: Ja, denn alle Mitarbeitenden haben sich sehr stark engagiert. Und wir haben unsere Budgetvorgaben erreicht, das ist erfreulich. Aber es gibt noch vieles zu optimieren. Manches könnten wir noch besser machen, noch effizienter gestalten, und in gewissen Bereichen könnten wir uns besser positionieren. Zudem müssen wir das gute Ergebnis etwas relativieren, denn es ist auch von der Auflösung von Rückstellungen geprägt. Über das Ganze gesehen, haben wir aber dank dem grossen Engagement aller Mitarbeitenden unsere Hauptziele erreicht.
Martin Waser: Wir dürfen uns tatsächlich nicht von der Gesamtsumme blenden lassen, die sehr ansprechend ist, aber einen Sondereffekt enthält. Den werden wir im nächsten Jahr so nicht mehr haben. Das soll ein Ansporn sein, uns weiter zu verbessern. Unsere Mitarbeitenden haben sehr gut gearbeitet. Wir können uns aber noch steigern, zum Beispiel bezüglich Abläufen oder Produktivität. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen werden.
Das USZ gehört dem Kanton Zürich, erhält immer noch öffentliche Gelder – ist es da opportun, einen Gewinn zu erwirtschaften?
MW: Die öffentlichen Gelder, die wir erhalten, sind immer mit einem Leistungsauftrag verbunden. Das heisst, der Kanton bezahlt nur das, was er auch bekommt. Dazu gehört etwa die Bereitschaft des USZ, für Grossanlässe oder besondere Situationen wie Ebola vorbereitet zu sein. Es ist daher nicht so, dass wir anders gebettet wären als die anderen Spitäler im Kanton Zürich. Diesbezüglich haben sich die Zeiten stark geändert. Was wir heute erwirtschaften, haben wir selbst erarbeitet.
GZ: Wir stehen im Wettbewerb wie andere Spitäler, öffentliche und private. Die Mittel, die wir vom Kanton erhalten, sind mit den erwähnten Leistungen verbunden. Im interkantonalen Vergleich bekommt das USZ vom Kanton Zürich mit Abstand am wenigsten gemeinwirtschaftliche Gelder. Umso wichtiger ist es, aus eigener Kraft Gewinn zu erwirtschaften.