Die Antibiotikaresistenz gehört zu den grössten Risiken und Gefahren der ambulanten und stationären Medizin eines grossen Zentrumsspitals. Die hochspezialisierte Medizin – mit vielen onkologischen Patientinnen und Patienten, die durch die Therapie immungeschwächt sind, mit Patienten nach Organtransplantation, Patienten auf Intensivstationen und Patienten mit Immunkrankheiten oder entzündlichen rheumatologischen Erkrankungen – ist nur dank Antiinfektiva möglich. Zu den Antibiotika gehören nicht nur Medikamente gegen Bakterien, sondern auch Medikamente gegen Pilze, Viren oder Parasiten.
Die Mechanismen der Resistenzentwicklung gegenüber Antiinfektiva sind vielfältig und komplex. Neben Faktoren, die lokal beeinflusst werden können, spielen auch Faktoren eine wichtige Rolle, die lokal oder durch Spitäler nicht beeinflussbar sind. Dazu zählen etwa die Globalisierung, die Mobilität von Mensch, Tier und Nahrungsmitteln, das Verhalten in der Medizin im Ausland oder die Produktion von Nahrungsmitteln im Ausland. Der Gebrauch von Antibiotika ist in der Schweiz weniger häufig als im Ausland. Die Schweiz gehört weltweit zu den Ländern, in denen Antibiotika vorbildlich eingesetzt wird. Im Vergleich zum Ausland ist auch die Resistenzrate tief.